SG Aulendorf – Fußball

Damenfußball in Aulendorf

Viel Beachtung weit über Aulendorf hinaus fand unsere Damenmannschaft in der Zeit ihrer Gründung 1971 bis zum zwischenzeitlichen Ende der Ära der erfolgreichen Aulendorfer Damen im Juli 1987.

Nachdem sich im Jahre 1970 der DFB entschloss den Fußball der Frauen in seine Reihen aufzunehmen, war dies für den da­maligen Vorsitzenden Hans Frick, knapp ein Jahr danach, Anlass auch in Aulendorf mit dem Damenfußball zu beginnen. In­itiator Hans Frick bemühte sich um sport­lich begabte Mädchen und hatte kurze Zeit später eine kompakte Mannschaft beisam­men. Ferner gelang es ihm, Rolf Kusterer und Bei Roth, die in Wintersteten tätig waren, für die SGA zu gewinnen.

Mit Beni Roth als 1. Vorsitzenden und dem Hinzugewinn von Brigitte Kusterer als stellvertretende Abteilungsleiterin, Be­treuerin und Kassiererin, Schriftführer Chr. Roth, setzte sich die erste Vorstandschaft zusammen. Trainer war von der ersten

Stunde an bis zur Auflösung Rolf Kusterer. Am 31. Oktober 1971 gab die Mannschaft ihr Debüt. Spielpartner waren die erfahre­nen Damen des SV Gaisbeuren, die bereits Meister des Bezirks Bodensee, der späte­ren Klasse der Aulendorfer waren. Doch der Einstand gelang den Aulendorferinnen perfekt, man siegte 1:0.

1972 nahmen die Damen zum ersten Mal an der Verbandsrunde im Bezirk Bo­densee teil und belegten den dritten Platz.

In den Spieljahren 1973, 1974 und 1975 belegte man jeweils den zweiten Tabellen­platz. Die großen Erfolge zeichneten sich ab dem Spieljahr 1976 ab. Die Damen­mannschaft wurde Bezirksmeister. In diesem Jahr wurde die Punkterunde den Akti­ven angeglichen, so dass im August bereits das Spieljahr 1976/77 begann. Auch hier konnte der Meistertitel errungen werden, was die Qualifikation zu den Endrunden­spielen um die Württ. Meisterschaft er­brachte. Nach drei Siegen stand man nun erstmals als Vertreter Südwürttembergs im Mai 1977 im Endspiel gegen den viermali­gen Württ. Meister VFL Schorndorf. 500 Zuschauer sahen in Aulendorf ein packen­des Spiel. Die Erfahrung der Gäste setzte sich jedoch durch, die Begegnung wurde mit 1:4 verloren, Aulendorf war Württ. Vi­zemeister.

Im Spieljahr 1977/78 gab der WFV grü­nes Licht zur Gründung einer überregiona­len Liga, eingeteilt in eine Nord- und Süd­gruppe, der Verbandsliga Württemberg. Auf Anhieb schaffte Aulendorf den zweiten Platz. Im ebenfalls neu eingerichteten Wettbewerb um den Württembergischen Vereinspokal schaffte man die Endspiel­qualifikation, wo wiederum der VFL Schorndorf der Gegner war und wieder einmal mussten sich die Aulendorferinnen geschlagen geben. Mit 1:2 zog man den kürzeren. Die Aulendorferinnen gehörten dann bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1987 dieser Klasse an. Mangel an Nachwuchs­spielerinnen zwang dazu, diesen Schluss­strich zu ziehen.

Viel Arbeit und Freizeit opferte in dieser Zeit das Ehepaar Kusterer, das von der er­sten Stunde an dabei war, dem man dieses jahrelange Bestehen in erster Linie zu ver-

danken hatte. Rolf und Brigitte bemühten sich um alles, was sich im Damenfußball bewegte, sie waren Leitfigur und Aushän­geschild beim Aulendorfer Damenfußball und verdienen Beachtung und Anerken­nung.

Zum weiteren Gelingen trug auch der Name Rosi Brodbeck bei, die im Mai 1976 zur SGA kam. Im selben Jahr übernahm sie das Jugendtraining und war ab 1978 Spiel­führerin. Ein Jahr später gelang ihr das Einmalige: Als erste Frau in Baden-Würt­temberg absolvierte sie im Oktober 1977 den Lehrgang als B-Lizenztrainer in und legte die Prüfung mit Auszeichnung ab. Ferner wurde Rosi Brodbeck in der Württ. Auswahlmannschaft zur Spielführerin be­rufen. Ihr Wirken im Verein – auch darüber hinaus – hat der Damenmannschaft der SGA zu großem Ansehen verholfen. Ein weiteres Talent besaß die SGA mit Torhüte­rin Brigitte Butscher in ihren Reihen. Sie war nicht nur ein großer Rückhalt für die Aulendorferinnen, sondern darüber hin­aus langjährige WFV-Auswahlspielerin und wurde 1985 beim Länderspiel Finnland gegen Deutschland in den Nationalkader berufen.

Nach der bitteren Auflösung unserer Damenmannschaft im Jahr 1987 fand im Jahr 1992 unter der Federführung von Ursula Ailinger die Wiedergeburt des Damenfußballes innerhalb des SGA Zweigvereins Fußball statt. Doch leider konnte diese Mannschaft nicht am aktiven Spielbetrieb teilnehmen, da die Mädchen und Damen unterschiedlichen Alters waren. So wurden von dieser Mannschaft ausnahmslos nur Freizeitturniere bestritten. Dies jedoch mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen. Aufgrund der Tatsache, dass innerhalb unseres Vereins der Damenfußball nicht verstärkt vorangetrieben wurde und dass in unmittelbar Nachbarschaft, beim SC Blönried, eine funktionierende Damenfußballabteilung bestand, musste diese Damen-Freizeitmannschaft leider im Jahr 2000 aufgrund zu weniger fußballspielender Mädchen und Damen wieder aufgelöst werden.

Dank des Engagements von Thomas Wenzel und Vorstand Jochen Haas konnte zur Saison 2009/2010 dann erstmals seit dem Jahr 1987 wieder eine aktive Damenmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet werden. Eine hilfreiche Tatsache in diesem Zusammenhang war sicherlich die Abmeldung der Damenmannschaft des FV Bad Schussenried, wodurch doch viele, auch ehemalige, Spielerinnen zur SGA hinzugestoßen sind. So konnte das neu formierte Trainerteam der Damenmannschaft, Jochen Hartnagel & Oliver Jöchle, zu Beginn der Saison über 20 Spielerinnen im Kader der neu gegründeten SGA-Damenmannschaft begrüßen. Die Mannschaft zeigte dann auch in ihrer ersten Saison sogleich ein hervorragendes fußballerischen Potenzial, aber auch glänzende Kameradschaft. So war es nicht verwunderlich, dass die Damen nach der Hinspielrunde sogleich ungeschlagener Tabellenführer ihrer Bezirksliga waren. Noch spektakulärer und famoser ist die Tatsache, dass diese neu gegründete Damenmannschaft innerhalb des SGA Zweigvereins Fußball nach Abschluss der Spielsaison 2009/2010, mit nur 1 Saisonniederlage, weiter auf dem 1. Tabellenplatz stand und somit für alle etwas überraschend, aber hochverdient gleich in ihrem 1. Jahr die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionenliga feiern konnte.

Aufgrund der guten Arbeit und des tollen Engagements des Trainergespanns Jochen Hartnagel/Oliver Jöchle sollte auch in Zukunft der Damenfußball innerhalb unseres Vereins weiter Erfolge feiern können.

Alfred Ohlinger

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